Aus dem Nähkästchen geplaudert: Wie fühlt sich "Corona" für die wba-Mitarbeiterinnen an?

eine farbenprächtige Torte, die die Form des Corona-Virus hat mit Augen und lachendem Mund Corona-Torte, Fotocredit:wba

Wie viele andere Berufstätige hat das Corona-Virus auch die wba-Mitarbeiterinnen "erwischt". Nein, glücklicherweise nicht das Virus selbst, aber die Schutzmaßnahmen in Form von ...

  • Arbeiten zu Hause
  • Maske in den Gängen des Büros
  • Bögen, die man plötzlich um eine Kollegin geht
  • gemeinsame Mittagessen mit 3 Metern Abstand zueinander
  • sich laufend die Hände waschen
  • usw., usf....

Wie viele haben wir gelernt, damit umzugehen und arbeiten nun öfter zu Hause, großteils aber im Büro.

Wie erleben die wba-Mitarbeiterinnen diese Zeit? Es gibt verschiedene Phasen des Umgangs mit der neuen Situation:

PHASE 1 - Umstellung:

In der ersten Hälfte dieses Jahres war die Energie beim Umstellen sehr hoch. "Zu Beginn hat der Umgang mit Corona zusammengeschweißt und ungeahnte Kräfte freigesetzt", meint die Geschäftsstellenleiterin dazu. Rasch wurde da noch für die letzten eine Remote-Verbindung zum Server hergestellt und rasch ein Anbieter für Video-Konferenzen gefunden, um jederzeit Online-Arbeitstreffen abhalten zu können. Wie schnell manches gehen kann, wenn es sein muss! Ein bisschen chaotisch und stressig ging es da mitunter schon zu.

Aber auch die kleinen Annehmlichkeiten des neuen Alltags wurden gesehen; O-Ton einer wba-Mitarbeiterin: "Der Weg vom Bett zum Schreibtisch war angenehm kurz."

PHASE 2 - Steigerung:

Die Steigerung kam, als Home-Schooling parallel zu diesen Maßnahmen begann. Der Stresspegel stieg weiter. Neue Tagesabläufe mit Kindern oder auch ohne Kinder waren zu schaffen. Zitate einiger wba-Mitarbeiterinnen:

"Online-Meetings aus dem Kinderzimmer, weil kein anderer Raum zur Verfügung war, waren mir echt peinlich. Aber ich habe von Leuten gehört, die sich dafür ins Badezimmer flüchten mussten!"

"Hilfe: mein Wohnzimmer ist zum Arbeitszimmer mutiert. Das ist zwar keine Viruskontamination, aber eine andere! ?"

"Wenn das Kind eine Frage zu Aufgaben hat und man beim Online-Meeting nicht weg kann, wird es eng. Dann gerate ich in Stress!"

PHASE 3 - Routine:

Mittlerweile ist eine gewisse Routine eingetreten. Beim Arbeiten stellen wir erstaunt fest, wie gut wir an vielen Projekten weiter arbeiten können. Eine wba-Beraterin meint: "Erstaunlich, dass man an den meisten Projekten auch via Mail, Telefon und Zoom sehr gut weiter arbeiten konnte. Manchmal hatte ich das Gefühl, fast noch besser als sonst, weil man so fokussiert auf das Thema war und nicht von Nebengesprächen, informellen Vor- und Nachbesprechungen abgelenkt wurde."

wba-beraterinnen beim online-meeting screenshot

Foto: wba-Mitarbeiterinnen bei einer Teamsitzung am 13.10.2020, von oben links: G. Breyer, P. Steiner, K. Reisinger, G. Wagner, I. Paul, M. Eder; Fotocredit: wba

Es gibt aber auch leises Erschrecken über die Routine, die man schnell bekommt. So meint eine wba-Mitarbeiterin: "Vogel Strauß und Thujen? Es ist erschreckend und positiv zugleich, wie schnell ich die prekäre Situation auf der ganzen Welt ausblendet habe und auf „Business as usual-Mode" war."

Und parallel dazu merken wir auch, dass da etwas an den Nerven zerrt. Es dauert halt schon lange...: "Mittlerweile ist dieser Schwung eher abhandengekommen. Ich spüre starke Sehnsucht nach einem normalen Leben und Arbeiten. Corona nervt."

Phase 4 - Hoffnung:

Hier beginnen wir die Situation zu reflektieren. Welche Lehren lassen sich bereits ziehen? Eine Kollegin meint: "Die Krise hat mir gezeigt, wie viel Kreativität in uns allen steckt und wie sehr wir offensichtlich die Fähigkeit besitzen, uns auf neue Gegebenheiten einzustellen. Das stimmt irgendwie auch optimistisch."

Eine andere wba-Mitarbeiterin hat auch eine bildungspolitische Inspiration parat ?:"Ich bin überrascht, wie unaufgeregt viele Personen auf Onlinemedien umgestiegen sind. Um einen derartigen Lernschub zu erlangen, hätte der Staat viel Fördergeld in die Hand nehmen müssen. Dieses Geld sollte der Bildung von Personen zukommen, die aus diversen Gründen nicht einfach online gehen konnten."

Generell teilen wir aktuell die Hoffnung mit österreichischen Wirtschaftsexpert:innen: Mit Sommer 2021 soll diese besondere Situation der Vergangenheit angehören.

 Pusteblume im Grünen Fotocredit: Pixabay
Zur Zertifizierungswerkstatt: Hier ist nichts trivial, nichts ist ohne Bedeutung. Alle geben Ihr Bestes – und das in einer märchenhaft schönen Umgebung. Eine so dichte, kostbare Lernatmosphäre findet man sonst nur selten.

Dr.in Birgit Aschemann

Erwachsenenbildnerin und Bildungswissenschafterin, Graz
Ehemalige Leiterin der wba-Zertifizierungswerkstatt