So arbeitet die wba

Die wba bietet ein Verfahren zur Anerkennung bereits erworbener Kompetenzen. International wird dies mit dem Begriff der Validierung bezeichnet. Damit bewegt sich die wba in einem Bereich, der bildungspolitisch im Fokus steht, sowohl auf EU- als auch auf nationaler Ebene.

Vier Zugänge charakterisieren die Arbeitsweise der wba. Sie sind Quellen permanenter Weiterentwicklung

  1. Austausch mit dem Feld der österreichischen gemeinnützigen Erwachsenenbildung (Träger: Kooperatives System der österreichischen Erwachsenenbildung) sowie mit österreichischen Validierungsexpert:innen
  2. Orientierung an internationalen und europäischen Standards und Austausch mit internationalen Expert:innen
  3. Permanente Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Verfahrensschritte durch die wba-Geschäftsstelle
  4. Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation

1. Ausgezeichnetes Good-Practice-Modell basierend auf österreichischer Expertise

Die wba wurde 2007 als Gemeinschaftsinitiative der 10 Verbände der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs und des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung (Kooperatives System der österreichischen Erwachsenenbildung) konzipiert und ins Leben gerufen. Ziel und Zweck war es, neben bereits bestehenden Ausbildungswegen im Bereich der Erwachsenenbildung ein Anerkennungsmodell zu schaffen, das all diese Aus- und Weiterbildungen einbindet und zu einem Abschluss bündelt.

2007 war ein derartiges Verfahren sehr innovativ. Die wba hat hier Pionierarbeit geleistet und wurde dafür auch mehrfach ausgezeichnet. 

Im Oktober 2013 wurde die wba für ihr Konzept "Anerkennung der Kompetenzen von Erwachsenenbildner:innen in Österreich und darüber hinaus" mit dem europäischen Validierungspreis für informelles und non-formales Lernen in der Kategorie "Bottom-Up Approach" ausgezeichnet.

  • Link zur Presseaussendung

Die wba ist im Austausch mit nationalen Expert:innen im Bereich Validierung. Sie profitiert von deren Knowhow und stellt eigenes Knowhow zur Verfügung.  So arbeitete sie im Rahmen der Validierungsstrategie an der Entwicklung eines österreichischen Katalogs von Qualitätskriterien für Validierungseinrichtungen mit. Dieser Katalog stellt spezielle Anforderungen und Kriterien für Einrichtungen von Validierungsverfahren dar.

2. Internationale und europäische Standards

Die wba arbeitet im Austausch mit europäischen Einrichtungen im Bereich Validierung und Professionalisierung der Erwachsenenbildner:innen. Davon zeugen sowohl die internationalen Projekte, bei denen die wba mitwirkt, als auch die Vernetzung in der DACH-Region (mit dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung und dem Schweizerischen Verband für Erwachsenenbildung). 

In ihrer Validierungspraxis orientiert sich die wba an den CEDEFOP-Leitlinien für die Validierung nicht-formalen und informellen Lernens.

3. Qualität, Standards und Kriterien des wba-Verfahrens

Laufende Qualitätssicherung auf Organisationsebene

Als lernende Organisation sind laufende Qualitätssicherung und -entwicklung selbstverständlicher Bestandteil der wba-Arbeitsweise. Äußeres Zeichen dafür ist das Zertifikat von Quality Austria ISO 9001:2015, das einen international geltenden Qualitätsstandard und ein professionelles Qualitätsmanagement voraussetzt.

Die Rückmeldungen der Absolvent:innen werden unter anderem systematisch mittels Online-Fragebogen erhoben. Nach dem Abschluss des wba-Zertifikats sowie des wba-Diploms erhalten die Kandidat:innen Feedbackbögen, die in der wba ausgewertet werden. Die Ergebnisse werden den Gremien vorgelegt und zur Adaption und Verbesserung des Verfahrens eingesetzt.

Transparentes und valides Validierungsverfahren

Verfahren und Abläufe einer Kompetenzanerkennung müssen transparent und nachvollziehbar, Ergebnisse verlässlich und valide sein. Die wba stützt sich in der Validierungsarbeit auf den Einsatz mehrerer (aktuell zu haltender) Standards:

  • Qualifikationsprofile: Sie bilden den Anforderungskatalog für die verschiedenen wba-Abschlüsse, an dem die Kompetenzen der einreichenden Kandidat:innen gemessen werden und sind verbindliche Grundlage für die Anerkennungsarbeit in der Geschäftsstelle und im Akkreditierungsrat.
  • Leitprinzipien für die Anerkennungsarbeit: Diese wurden vom Akkreditierungsrat, dem Lenkungsgremium und der wba-Geschäftsstelle gemeinsam entwickelt. Für Kandidat:innen und Interessierte wird damit die Arbeitsweise der wba transparent und nachvollziehbar dargestellt.

    Leitprinzipien der wba-Anerkennungsarbeit
  • Beobachtungskriterien für die Zertifizierungswerkstatt: Dieser Katalog wurde von den Prüfer:innen der Zertifizierungswerkstatt am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung entwickelt. Er listet auf, was in dem dreitägigen Assessment beobachtet wird und macht transparent, worauf die letztendliche Beurteilung basiert. Er steht angemeldeten Kandidat:innen im Login-Bereich zur Verfügung.

Darüber hinaus erwähnenswert sind Vergleichsbewertungen und Mehraugenprinzip bei der Bewertung von Nachweisen sowie laufende Qualitätsentwicklung mit dem wba-Akkreditierungsrat bei Qualitätstagen.

4. Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation

Die wba wird seit ihrem Bestehen wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Dies schlägt sich beispielsweise in wissenschaftsorientierten Qualifikationsprofilen oder in einem u.a. mit Wissenschaftler:innen und Forschenden besetzten wba-Akkreditierungsrat nieder.

Eine mehrjährige wissenschaftliche Begleitung des Anerkennungs- und Zertifizierungssystems der wba zielte auf eine begründete Weiterentwicklung der aktuellen Validierungspraxis der wba ab. Beteiligt waren die Universität Graz (Institut für Bildungswissenschaften) und das Österreichische Institut für Berufsbildungsforschung. (Buchpublikation)

Projektabschlussbericht

Zitat aus dem Projektabschlussbericht (Seite 205): "Die Konzeption und Verfahrensumsetzung der Weiterbildungsakademie zeichnet sich durch Innovation und Professionalität zugleich aus. Das hohe und nachhaltige Qualitätsbewusstsein der Geschäftsstelle sowie der Entscheidungsgremien zeigt sich anhand der Verfahrensregeln und -praxis, den wiederkehrenden Evaluierungen und anhaltenden Verfahrensanpassungen und Systematisierungen von Einzelentscheidungen."

 

 

 

Die Weiterbildungsakademie in Österreich ist eine wichtige Institution zur Anerkennung von Kompetenzen und nimmt bei der Professionalisierung der Weiterbildung eine Vorreiterrolle ein. Dass wir unsere langjährigen guten Kontakte nun auch formal über einen Kooperationsvertrag intensivieren können, freut uns sehr.

Prof. Dr. Josef Schrader

Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung / DIE