Als Trainerin weiß ich, dass Fachkompetenz gut ist, aber noch entscheidender für den Lernerfolg ist es, eine Beziehung zu den Kursteilnehmer:innen aufzubauen: Ich sehe mich als Begleiterin von Lernprozessen und die wba begleitet mich ihrerseits bei meinem Lernprozess. So macht Lernen Freude!
15 Jahre wba - Interview über Vision und Zukunftsaufgaben der wba
Zu Wort kommen im folgenden Interview:
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Dr. Michael Sturm, Mitbegründer der wba, langjähriger Vorsitzender des Kooperativen Systems der österreichischen Erwachsenenbildung und Geschäftsführer des bfi Österreich
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Dr. Gerhard Bisovsky, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (Rechtsträger der Weiterbildungsakademie Österreich – wba)
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Prof.in Dr.in Elke Gruber, wissenschaftliche Wegbegleiterin und Vorsitzende des Akkreditierungsrates der wba von 2007-2015
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Robert Kramreither, stellvertretender Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung im BMBWF
Fotos: links oben: Michael Sturm (Fotocredit:wba)
rechts oben: Gerhard Bisovsky (Fotocredit:G.Bisovsky)
links unten: Elke Gruber (Fotocredit:wba)
rechts unten: Robert Kramreither (Fotocredit:BMBWF,R.Kramreither)
Die Vision
wba: Was war denn die anfängliche Vision und die Gründungsidee der Weiterbildungsakademie Österreich (wba)?
M. Sturm:
Ein von den Stakeholdern gemeinsam getragenes standardisiertes Qualifikationsprofil für die Arbeit in der österreichischen Erwachsenenbildung zu entwickeln und dabei bereits erworbene Kompetenzen anzurechnen und sichtbar zu machen.
E. Gruber:
Professionelles Personal gehört im Bildungsbereich zu den wichtigsten Faktoren gelingenden Lernens. Dies gilt auch für die Erwachsenen- und Weiterbildung (EWB). Gegenüber Schule und Hochschule hat(te) die EWB hier jedoch massiven Aufholbedarf. Die geringe Professionalisierung in diesem Bereich hat viele Gründe. Einer der wesentlichsten liegt in der schwachen staatlichen bzw. öffentlichen Anerkennung des gesamten Bildungsbereiches mit der damit verbundenen finanziellen Unterdotierung, einer geringen rechtlichen Verortung sowie einer ungleich pluraleren Anbieter- und damit Interessenslandschaft als im öffentlichen Bildungswesen. Für die EWB stand die Professionalisierung seit den 1980er Jahren verstärkt auf der Agenda. Mit dem Beginn der 2000er Jahre ergab sich nicht nur durch den vorangegangenen Beitritt Österreichs zur EU ein sogenanntes window of opportunity, das von unterschiedlichen Akteur:innen (Bildungspolitik, KEBÖ-Verbände, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis) genutzt werden konnte, um eine neue – damals richtiggehende revolutionäre – Idee für die Professionalisierung in der EWB zu entwickeln und zu begründen. Die Weiterbildungsakademie Österreichs als Anerkennungs- und Zertifizierungssystem war damit geboren.
Wie ist die Vision aufgegangen?
wba: Ist die wba an dieser anfänglichen Vision gemessen auf einem guten Weg? Sind die Pläne aufgegangen?
G. Bisovsky:
Grundsätzlich ist die wba auf einem guten Weg. Die Anerkennung der wba-Abschlüsse in staatlichen bildungspolitischen Maßnahmen ist ein wichtiger Meilenstein. Wünschenswert wäre es aus meiner Sicht, dass auch im Bereich der arbeitsmarktpolitischen Bildung, wie sie beispielsweise vom AMS finanziert wird, die wba-Abschlüsse durchgängig anerkannt werden. Denn schließlich handelt es sich auch hier um Bildungsmaßnahmen, die erwachsenenbildnerischen Grundsätzen folgen sollten.
R. Kramreither:
Die wba ist auf einem sehr guten Weg. Nicht zuletzt beweisen die Zuordnungen des wba-Zertifikats und des wba-Diploms in den Nationalen Qualifikationsrahmen die erfolgreiche und qualitätsvolle Arbeit der wba. International gilt die wba bezüglich der Anerkennung nicht-formaler Kompetenzen als Vorzeigeprojekt.
Lesen Sie hier das ganze Interview und die Zukunftsvisionen der vier Wegbegleiter:innen.
Wir bedanken uns bei den vier Interviewpartner:innen herzlich für die interessanten und weiterhin wegweisenden Antworten!