wba-Beratungsdefinition

zur Anerkennung der beraterischen Praxis

Beratung ist eine zieldienliche und prozesshafte Kooperation von Berater:innen und Klient:innen. Klient:innen können Personen (Einzelpersonen, Gruppen) oder Organisationen sein. Ziel einer Beratung, die ein- oder mehrmalig, prozessorientiert, situativ und/oder informativ sein kann, ist es, eine von Klient:innen persönlich empfundene/erlebte Diskrepanz zwischen einem Ist-Status („So ist es") und einem Soll-Status („So soll es sein") zu reduzieren oder zu beseitigen bzw. Klient:innen dabei zu unterstützen, mit der Diskrepanz umzugehen.

Berater:innen arbeiten in einem professionellen Setting ausschließlich auf Basis eines Auftrags. Das Beratungsangebot sowie seine Rahmenbedingungen sind für Klient:innen transparent und nachvollziehbar. Ihre fachliche Kompetenz lässt Berater:innen unter Berücksichtigung der gegebenen Möglichkeiten qualifizierte Entscheidungen zur Methodik, den Zeiträumen und Zeitpunkten, den Orten und Räumlichkeiten, den Settings sowie zur Beziehungsgestaltung – kurz: zum gesamten Beratungsprozess – treffen. Zu Beginn jeder Beratung klären Berater:innen mit den Klient:innen das Beratungsziel und holen sich von den Klient:innen das Einverständnis hinsichtlich dessen Bearbeitung.

Berater:innen sind Prinzipien verpflichtet, denen zufolge Menschen gewürdigt werden. Sie tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass sich alle im Beratungsprozess mittel- und unmittelbar beteiligten und betroffenen Menschen und sie selbst sich als freie, mündige, entscheidungskompetente und eigenverantwortliche Individuen erleben.

Als Beratungspraxis im Sinne der wba werden Lern-, Bildungs- und Berufsberatungen für Erwachsene anerkannt. Im Fokus der Beratung stehen daher das Lernen/die Weiterbildung, die Reflexion, die Förderung der Entscheidungsfähigkeit sowie die Entwicklung von Personen oder Organisationen. Beratung kann in klassischer (face-to-face) oder anderer Form (Telefonberatung, Online-Beratung, im Gruppensetting etc.) durchgeführt werden. Methodisch-didaktisches Arbeiten in Gruppen, das auf Reflexion bzw. auf die Bearbeitung der Beratungsziele der Klient:innen hinsichtlich Lernen/Bildung/Kompetenzen abzielt (z.B. Berufsorientierungskurse, Kompetenzanerkennungsverfahren), werden ebenfalls als beraterische Praxis anerkannt. Die Beratungstätigkeit kann Hauptaufgabe oder Teil eines breiteren Aufgabengebietes sein.

Nicht als Beratungspraxis im Sinne der wba werden Verkaufsgespräche/Verkaufsberatung, reine Auskunftsdienstleistungen (zu Kursangeboten) sowie therapeutische Beratung verstanden. In Grenzfällen entscheidet der Akkreditierungsrat über die Anerkennung.

Stand: 30.06.2021

Beratungsdefinition

Der Zertifizierungs- und Diplomierungsprozess war eine große Bereicherung für meine berufliche, aber vor allem auch für meine persönliche Weiterentwicklung.

David Burger, MAS

wba-diplomierter Erwachsenenbildner